(Erschienen in den BNN vom 24.06.2017)
Nachdem der Handharmonikaclub Untergrombach (HCU) im vergangenen Jahr vom Tode seines langjährigen Dirigenten Wolfgang Pfeffer betroffen war, wurde mit der Verpflichtung des Orchestermusikers Uwe Höhn, der auch als Dirigent des Akkordeonorchesters Weingarten bekannt ist, als neuem musikalischem Leiter die Grundlage für die erfolgreiche Fortsetzung der musikalischen Arbeit gelegt. Die ersten Früchte dieser Arbeit mit einem ausschließlich unter Höhns Leitung einstudierten Konzertprogramm präsentierte der HCU nun bei einer Konzertreise nach Cottbus über das Fronleichnamswochenende. Zu dieser Reise kam es, weil noch zu Lebzeiten Wolfgang Pfeffers Kontakte zwischen dem Akkordeonorchester des Cottbusser Konservatoriums und dem HCU bei den Akkordeontagen Rheinsberg und beim letztjährigen Deutschen Orchesterwettbewerb in Ulm geknüpft worden waren. Das erste, recht gut besuchte Konzert fand als Gemeinschaftskonzert im frisch sanierten Konservatorium in Cottbus, einem repräsentativem Jugendstilbau mit akustisch vorzüglichem Konzertsaal, statt. Obschon aus ausschließlich jugendlichen Musikern bestehend, konnte das rund 20-köpfige Akkordeonorchester des Konservatoriums unter der engagierten Leitung von Volker Gerlich mit drei Werken, darunter dem abwechslungsreichen „Großstadterlebnis“ von Hans Hütten, gleich zu Konzertbeginn überzeugen. Die beiden Orchester des HCU hinterließen im Anschluß etwa mit Auszügen aus den „Vier Jahreszeiten“ Vivaldis (Solistinnen: Tina Nübel/Simona Günther) oder dem mitreißenden „Danzón Nr. 2“ des Mexikaners Arturo Marquez nachhaltigen Eindruck, bevor sich alle drei Orchester zum rund 70-köpfigen Klangkörper im Schlussstück, der Filmmusik zu „Herr der Ringe“, klangvoll vereinigten. Das zweite, ausschließlich vom HCU bestrittene Konzert wurde in der aus dem 19. Jahrhundert stammenden evangelischen Kirche in Burg/Spreewald vor zahlreichem Publikum geboten. So gefiel des Orchester I des HCU mit barocken Klängen aus Händels „Wassermusik“, aber auch mit zwei konstrastreichen „Ungarischen Tänzen“ von Brahms. Die Solisten Simona Günther und Philipp Reiser setzten dagegen dem „Frühling“ und dem „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, gespielt vom Orchester II, das Sahnehäubchen auf; ergänzt wurde das Programm zudem vom Akkordeonensemble des Vereins. Begeisterte Ovationen des Publikums belohnten alle Akteure für ihre künstlerische Leistung. -hd.