(Erschienen in den BNN vom 27.06.2017)
Bei den musikalischen Aktivitäten des Handharmonikaclubs Untergrombach (HCU) denkt der akkordeoninteressierte Zuhörer in erster Linie an die vielen Wettbewerbsteilnahmen des Orchesters oder die immer wieder stattfindenden Konzerte im Bürgerzentrum Bruchsal. Nach dem Tod des langjährigen Dirigenten Wolfgang Pfeffer im vergangenen Jahr erweitert man beim HCU unter der Leitung von Pfeffers Nachfolger Uwe Höhn allerdings den musikalischen Wirkungskreis und hatte nun zu einem neuen Veranstaltungsformat geladen: einem Matinee-Konzert in Schulhof und Aula der Untergrombacher Joß-Fritz-Schule. Dieses wurde – ebenfalls ein Novum – ausschließlich vom 1. Orchester des Vereins gestaltet. Zuvor war es üblich, das der Schwerpunkt bei Konzerten und Auftritten beim 2. Orchester des Vereins lag. Obschon das 1. Orchester nicht das Wettbewerbsorchester des Vereins ist, konnte es bei der gut besuchten Matinee, die durch die vom Verein angebotene Bewirtung die lockere Atmosphäre einer sommerlichen Veranstaltung erhielt, unter der Leitung Uwe Höhns in überzeugender Weise seine Qualität und Klasse zeigen und beweisen, daß es die „interne Konkurrenz“ durch das 2. Orchester nicht zu scheuen braucht. Mit Aaron Coplands „Fanfare for the common man“ wurde die Matinee klangvoll eröffnet, ehe das eingängie „Alla Hornpipe“ aus Händels „Wassermusik“ bereits den Ton leichtfüßig-unterhaltsamer Musik anschlug, der die Matinee prägte. Ebenso gut ins Ohr gingen die Ungarischen Tänze Nr. 1 und Nr. 5 von Brahms, vom Orchester mit angemessen sonorem, emphatischen Ton dargeboten. Sehr interessant mit seinem pulsierenden Klangbild geriet auch die Filmmusik „Miranda“ von Michael Nyman aus dem Peter-Greenaway-Film „Prosperos Bücher“. Das schwungvolle Stück „La rejouissance“ aus Händels „Feuerwerksmusik“ und ein monumentales Potpourri mit Melodien aus „Herr der Ringe“ leiteten schließlich zu einer schmissigen Folge lateinamerikanischer Musik über. Mit dem sinfonisch geprägten, melodisch schönen „Dánzon No. 2“ von Arturo Marquez, aber auch dem durch Barry Manilow bekannten „Copacabana“ oder dem Latin-Medley „Brasilia“ wurde zu Jahreszeit und Stimmung passende Musik geboten und ein schwungvoller Ausklang der mit viel Beifall bedachten Matinee gestaltet. -hd.