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Großer Erfolg mit Vivaldi - Kirchenkonzert des Handharmonikaclubs Untergrombach

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Unter der Leitung von Uwe Höhn hatte das Erste Orchester des Handharmonikaclubs Untergrombach (HCU) ein von mehreren hundert Besuchern wahrgenommenes Konzert in der großen, akustisch vorzüglichen katholischen Kirche in Untergrombach, in dessen Mittelpunkt das „Gloria“ D-Dur von Antonio Vivaldi stand.

Gewissermaßen als Autakt dazu erklangen mehrere kürzere, stilistisch passende Werke, darunter zwei Sätze aus Georg Friedrich Händels „Wassermusik“ und „Feuerwerksmusik“, ein Allegro-Satz aus der 1. Sinfonie des Haydn-Zeitgenossen William Boyce sowie – mit den beiden Gesangssolisten Katja Neubehler (Sopran) und Marcel Kehrwecker (Countertenor) – das „Ave Maria“ des argentinischen Tangokönigs Astor Piazzolla. Von besonderem Klangreiz und meditativer Ruhe war außerdem „Cantus in memoriam Benjamin Britten“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt (*1935) im Arrangement von Uwe Höhn. Ein sich mehr und mehr verdichtender und stimmlich verschränkender, ruhiger Satz in anwachsender Lautstärke nahm die Zuhörer mit in einen klanglichen Sog von ganz eigenem Zauber und bewies, dass die universelle Klanglichkeit eines Akkordeonorchesters diese ursprünglich für Streicher komponierte Musik im Stil der Neuen Einfachheit bestens zur Umsetzung bringen kann. Schließlich Vivaldi: mag mancher die Kombination Akkordeonorchester und Kirchenchor (hier der Bruchsaler Chor St. Peter & Paul, Einstudierung: Sebastian Münz) mit klassischen Gesangssolisten (wiederum Katja Neubehler und Marcel Kehrwecker) als Experiment kritisch beäugen, dürfte nach der gelungenen Aufführung wohl jegliche Skepsis vom Tisch gewesen sein: zahlreiche aparte Klangmomente und ein musikalisches Bild, das demjenigen eines Barockorchesters in nichts nachstand und von Transparenz und Klarheit geprägt war, ernteten zurecht begeisterten Applaus eines Publikums, das eine derartige Darbietung möglicherweise nicht erwartet hatte, aber danach umso mehr angetan war und für seine herzliche Akklamation mit Händels „Hallelujah“ aus dem Oratorium „Der Messias“ als Zugabe belohnt wurde. 

Text: Daniel Hennigs

Bild: Bastiaan Hovestreydt